Verkauf unseres Cristall - da wollte uns jemand "abzocken"!

Nachdem wir auf unserer Herbsttour  2016 mit Panne liegengeblieben sind, haben wir am 31. Oktober mal einen Besuch bei Erwin Hymer in Wertheim gewagt und uns entschlossen, den Kauf eines neuen Fahrzeuges in Erwägung zu ziehen. Dieser Entschluss verfestigte sich nach dem Besuch in Wertheim - wir hatten dort tatsächlich ein Fahrzeug gefunden, das unseren Vorstellungen schon Recht nahe kam. und wir haben dann erst mal versucht, unser altes Wohnmobil zu verkaufen.

Man verkauft ja nicht alle Tage ein Wohnmobil, wir haben auch recht spontan den Entschluss dazu gefasst und haben uns gefragt: wie gehen wir vor?

Ich wollte keinen großen Aufwand betreiben und hab gedacht: Versuchen wir es erst mal über eBay Kleinanzeigen.  Ich habe dann mehr schlecht als recht eine Anzeige zusammengebastelt, die Fotos von der Cristall-Seite (Link) stammen aus der Anzeige.


Sekunden, nachdem ich die Anzeige online gestellt habe, begann auch schon das Telefon zu rappeln. Wir waren davon etwas überrollt, mit dem ersten Anrufer haben wir dann sofort einen Termin ausgemacht (was sich später dann als Fehler herausstellte). Weitere Anrufer haben wir in weiser Voraussicht auf "Warteliste" gesetzt.


Unser Fahrzeug war über den Winter bereits abgemeldet und stand auf einem Abstellplatz in Mainflingen, es war noch komplett beladen - wir haben also etwas gehetzt vor dem Besichtigungstermin begonnen, das Fahrzeug leerzuräumen und nochmal zu entstauben (was sich später als unser Glück herausstellte).


Die Interessenten kamen dann zu zweit, Vater und Sohn, etwas verspätet an (ich glaube, das hatte wohl System), mit einem Sprinter (kann man machen, muss man aber nicht), was mich aber sofort irritierte, waren die Gummi-Fußmatten im Riffelblech-Design. Sah grausig aus - unterbewusst zog ich daraus wohl auch erste Schlüsse und war misstrauisch.


Das Verkaufsgespräch entwickelte sich dann auch schon etwas komisch, die Käufer mäkelten am Design, jammerten über die hohen Kosten, die bei Undichtigkeit entstanden, fragten wiederholt danach, ob das Fahrzeug denn auch wirklich dicht sei. Der Vater lockte mich mit der Frage: "hat das Fahrzeug denn Hagelschäden" aufs Dach. Ich wies ihn darauf hin, dass auf einem begehbaren Dach natürlich Spuren im Alublech zurückbleiben, und ein 21 Jahre altes Fahrzeug auch mal im Hagel stand und Gebrauchsspuren aufweist.

Der  Sohn war mittlerweile schon mal "vorgegangen" ins Auto - da war ich schon etwas angefressen, denn ich hatte ihn noch nicht in meine "Wohnung" gebeten - ich bin schließlich der Hausherr!


Als ich dann nachging - hielt mir der Sohn vor, das Fahrzeug wäre ja undicht und zeigte mir diverse Stellen, an denen das Wasser stand! Auf der Küchenzeile, in den Schränken - ja sogar auf den Tellern im Schrank (wir hatten beim Ausräumen einige vergessen). 

Ich war zunächst etwas perplex, habe dann aber recht schnell - den Betrug witternd - geschaltet. Denn ich hatte ja gerade eben den trockenen Inhalt der Schränke in Kartons verpackt, der Karton, in dem die Kaffepads waren, wäre bei Nässe ja durchgeweicht - das konnte also nicht sein!

Ich habe dann den potentiellen "Käufern" klar gemacht, dass ich das Verkaufsgespräch als beendet betrachte und bat sie, das Fahrzeug und das Gelände zu verlassen. Meine Frau schaltete etwas langsamer, stieß mir in die Rippen mit der geraunten Frage: "Warum bist Du denn so unfreundlich?". Ich blieb aber hartnäckig im Platzverweis und erklärte ihr den Sachverhalt, nachdem die "Käufer" sich maulend vom Acker gemacht haben.


Diese Schluries hatten doch tatsächlich mit einer Wasserspritze im Wohnmobil herumgeferkelt, in alle möglichen Ecken Wasser gespritzt (und dabei aber auch in unmögliche Ecken, nämlich auf die Teller im Schrank). Meine Frau zog dann auch noch den Staublappen aus der Hosentasche, mit dem sie gerade noch die Küchenzeile abgewischt hatte: Trocken wie der Edersee 2018! 


Die Moral von der Geschichte: beim nächsten Wohnmobilverkauf wird der erste Anrufer direkt aus der Leitung gekickt😉! 

Zum Glück hatten wir dann noch die "Warteliste". Dem jungen Familienvater aus Hanau erklärten wir den Sachverhalt, nach der Besichtigung ließ ich das Fahrzeug für eine Probefahrt wieder zu - und dann war der Verkauf auch schnell abgewickelt und unser Mobi fand ein neues Zuhause in Hanau.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Zuletzt veröffentlicht:

Kroatienurlaub 1971, 2005, 2009 und 2023: Nachtrag

Dieses Foto entstand 1971 an den Plitvitzer Seen - der Bär stand in der Eingangshalle des Hotel Jezero...